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Darmstädter Jazzforum: Mother, Jorik Bergman’s Julius Eastman Project, 28. bis 30. September 2023Zoom Button

Mother. Foto: Thekla Ehling, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Darmstädter Jazzforum: Mother, Jorik Bergman’s Julius Eastman Project, 28. bis 30. September 2023

Seit Mittwoch läuft das 18. Darmstädter Jazzforum, eine Mischung aus Konferenz, Festival und Ausstellung, in diesem Jahr zum Thema »Destination unknown: die Zukunft des Jazz«.

Darmstädter Jazzforum: Mother, Jorik Bergman’s Julius Eastman Project, 28. bis 30. September 2023
  • Seit Mittwoch läuft das 18. Darmstädter Jazzforum, eine Mischung aus Konferenz, Festival und Ausstellung, in diesem Jahr zum Thema »Destination unknown: die Zukunft des Jazz«.

Darmstadt, 27. September 2023 

Mit dem Thema des diesjährigen 18. Darmstädter Jazzforums »Destination Unknown« stellt sich die Frage nach der «Zukunft des Jazz«. Und unzweifelhaft wird diese nicht länger von stereotypen Männlichkeitsbildern musikalischer Kraftmeierei geprägt, die bis in die jüngere Vergangenheit im #Jazz vorherrschen. Zwei in Deutschland aktive und international gefeierte Formationen stehen hierfür exemplarisch. Beide werden von Frauen geleitet, beide haben ihre Homebase in der vitalen Kölner Szene, beide machen in ihrer Musik aktuelle gesellschaftliche Fragen wie Migration, Diversität, Homophobie oder Rassismus zu ihrem Thema. Bassistin Athina Kontou setzt sich über die Themen Emigration, Heimat und Fremdheit mit ihren griechischen Wurzeln auseinander, während sich die niederländische Bandleaderin Jorik Bergman mit ihrem achtköpfigen All Women Ensemble auf sensible Weise mit dem Werk des verstorbenen Komponisten Julius Eastman befasst. Beide etwa einstündigen Konzertteile in der Centralstation werden vom Hessischen Rundfunk fürs Radio aufgezeichnet.

Mother & Athina Kontou (Griechenland, Deutschland, Schweiz)

Für einige Zeit schon steht der Name Athina Kontou für ein tiefes Verständnis dafür, wie uns Musik für sich einzunehmen versteht. Bislang hat sich die Bassistin mit dem erdigen Ton vor allem etwa durch ihre Zusammenarbeit mit der Saxofonistin Luise Volkmann und dem Pianisten Johannes Bigge einen Namen gemacht. Mit ihrem Debüt als Bandleaderin, setzt die Deutsch Griechin eigene Akzente und präsentiert eine Ansammlung von Songs aus der reichen griechischen Musiktradition.

Das namensgebende Stück des Albums »Tzivaeri« ist ein populärer Song von den Dodekanes und behandelt – wie übrigens viele traditionelle populäre griechische Volkslieder – das Thema der Emigration (und damit die Sehnsucht nach einer besseren, wenn auch ungewissen Zukunft), welches allgegenwärtig ist in der jüngeren griechischen Geschichte. Das Klagelied beschreibt die Gefühle einer Mutter, die ihr Kind wegschickt, damit es an einem anderen Ort ein weniger entbehrungsreiches Leben findet und nun ihren Schmerz und den Verlust beklagt. »Tzivaeri Mou« bedeutet so viel wie »Mein Schatz« im Dialekt der Inselgruppe, der von vielen Kulturen beeinflusst wurde.

Für Athina Kontou ist es ein persönliches Anliegen in ihrer #Musik ihre Erfahrungen als improvisierende Musiker im Jazzkontext mit ihren griechischen Wurzeln zu verbinden, den die Kombination von Jazz mit griechischer Musik ist hierzulande trotz ihrer großen Popularität noch weit weniger vertraut als die Fusion mit Einflüssen aus Lateinamerika, der arabischen Welt oder des Balkan. Die Bassistin, die mittlerweile in Köln lebt, nutzt ihre Spielräume um biografische Anknüpfungspunkte in der Musik zu finden, Verbindungen, die sich zugleich einer herkömmlichen #Lesart der #Folklore entziehen.

  • Luise Volkmann, Saxophone

  • Lukas Leidinger, Piano

  • Dominik Mahnig, Schlagzeug

  • Athina Kontou, Kontrabass

Freitag, 29. September 2023, 20 Uhr, Centralstation, Saal 3. Obergeschoss, Im Carree, Darmstadt, Eintritt 22 Euro, Tickets für den 29. September 2023 im Vorverkauf über Centralstation Darmstadt

Jorik Bergman’s Juilius Eastman Project (Niederlande, Spanien, Korea, Deutschland)

Der US amerikanische Pianist, Sänger und Tänzer Julius Eastman wurde bekannt durch innovativen Minimalismus und politische Provokation. Eastman war einer der Ersten, die kompositorische Techniken der Minimal Music mit Pop Elementen verschränkte. Seine Vision einer »organischen Musik« und seine kreative Offenheit gaben der musikalischen Minimal Bewegung neue Impulse. In seinen Kompositionen spielte immer auch seine eigene Rolle als aktivistischer, schwarzer Homosexueller in der rassistischen US amerikanischen Gesellschaft eine Rolle.

Als im Jahr 2020 das kulturelle und soziale Leben weitgehend ins Internet verlagert wurde, waren es Stücke wie »Stay On It« des 1990 verstorbenen Musikers und Komponisten, die Hoffnung machten. Hoffnung darauf, dass es irgendwie weitergehen würde. Dass man die sinnstiftende, berauschende Energie von Musik wieder gemeinsam würde erleben können, eines Tages. So erging es jedenfalls der jungen niederländischen Arrangeurin und Bandleaderin Jorik Bergman, die in Köln studierte und dort seit einigen Jahren lebt. 

Eastmans »Stay On It« wurde unter Bergmans Leitung und in ihrem eigenen Arrangement zur Eröffnung des »Week_End Fest 2021« von einem achtköpfigen Ensemble, das sich extra zu diesem Anlass zusammengefunden hatte, aufgeführt. Eine Formation, die Bergman bewusst ausschließlich mit Frauen besetzte und in der sich herausragende Musikerinnen der reichen Kölner Jazzszene wie die Saxophonistin Luise Volkmann, die spanische Oboistin Maripepa Contreras oder die Schlagzeugerin Mareike Wiening wiederfinden. Im Jahr 2022 wurde quasi folgerichtig Eastmans »Femenine« ins Repertoire aufgenommen und folgten neben einem weiteren Auftritt in Köln, ein Konzert im Berliner Arkaoda sowie eine zweitägiges, restlos ausverkauftes #Residency Programm im #Londoner #Café Oto.

  • Jorik Bergman, Arrangement, Leitung und Querflöte

  • Inga Rothammel, Altsaxofon

  • Luise Volkmann, Alt und Sopransaxofon

  • Maripepa Contreras, Oboe

  • Carla Köllner, #Posaune

  • Minhye Ko, Marimba, Vibraphon

  • Chae Yeon Lee, Piano

  • Mareike Wiening, Schlagzeug

Les Marquises featuring Christine Abdelnour & Gratkowskis 5 with Ingrid Laubrock

Samstag, 30. September 2023, 20 Uhr, Bessunger Knabenschule

Bessunger Knabenschule

Bis Samstag, 30. September 2023, Eintritt 22 Euro, ermäßigt 18 Euro

Das 18. Darmstädter Jazzforum blickt in die Zukunft

Der Jazz ist seit über 100 Jahren eine global gelebte Kulturpraxis. Er hat großartige Musiker und Musikerinnen hervorgebracht, hat alle Genres zwischen Pop und Neuer Musik nachhaltig beeinflusst und Kreative überall auf der Welt dazu motiviert die Jazzentwicklung mit eigenen Vokabeln fortzuschreiben. Mehr und mehr verwischen die Grenzen zwischen den Genres – bei den Kreativen, die sich nicht festlegen lassen wollen, genauso wie beim Publikum. Anlass genug sich Gedanken über die Zukunft des Jazz zu machen und zu fragen, in welche Richtung es gehen könnte. Das 18. Darmstädter Jazzforum vom 27. bis 30. September 2023 trägt daher den Titel Destination "Unknown. Die Zukunft des Jazz".

Über 50 Referent:innen, Musiker:innen und Bildende Künstler:innen; zwölf Lectures, fünf Konzerte, drei Roundtable Gespräche und eine Ausstellung mit dem vielversprechenden Titel "The All of Everything": Ende September verwandelt sich Darmstadt in ein diskursives Mekka des Jazz, wenn Jazzbegeisterte und Experten aus Musik, Journalismus und Wissenschaft auf dem diesjährigen Jazzforum aufeinander treffen. Mit einem abwechslungsreichen und lebendigen Programm wird an vier Tagen gemeinsam die Frage diskutiert, wie die Zukunft des Jazz aussehen könnte. Die bunte Mischung aus inspirierenden Vorträgen, Konzerten und Gesprächsrunden will ausdrücklich auch interessiertes Publikum ansprechen. Dabei schafft die entspannte Atmosphäre im Darmstädter HoffArt Theater einen idealen Rahmen für neue Begegnungen und Austausch während des titelgebenden Symposiums, das wie schon 2021 komplett im Livestream verfolgt werden kann.

Seit 1989 prägt Darmstadt damit die Diskussionen in der Jazzforschung und in der Jazzszene gleichermaßen. Veranstalter des Jazzforums ist das Jazzinstitut Darmstadt, eine städtische Kultureinrichtung der Wissenschaftsstadt Darmstadt und das größte öffentliche Informations und Dokumentationszentrum zum Jazz in Europa in Zusammenarbeit mit dem HoffArt Theater Darmstadt, dem Kulturzentrum Bessunger Knabenschule und der Centralstation Darmstadt. 

Registrierung

Eine Anmeldung für den kostenlosen Konferenzteil des Jazzforums ist nicht erforderlich, aus organisatorischen Gründen aber wünschenswert. Entweder über ein Online Formular oder über den QR Code auf unserer Webseite.

Streaming

Die Konferenz des 18. Darmstädter Jazzforums wird live bei #YouTube und über die Internetseite des Jazzinstituts gestreamt. Alle Vorträge und Diskussionen können später zurückgeschaut werden. Die Konferenzsprache ist Deutsch.

Tickets

Für die Konzerte im Rahmen des 18. Darmstädter Jazzforums sind Karten über die Internetseiten der Veranstaltungsorte Jazzinstitut, Centralstation Darmstadt und Bessunger Knabenschule erhältlich.

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